unterwegs im Kloster Hirsau im Nordschwarzwald
Wie viel Zoom hat denn ihre Kamera? Höre ich jemand neben mir fragen, der mich beim Fotografieren beobachtet. Ich schaue ihn an und sage: „Diese Kamera hat keinen Zoom“ – er schaut mich merkwürdig an …Und in seinem Gesicht kann ich ganz große Fragezeichen erkennen.
Heutzutage hat praktisch jede Kamera und jedes Smartphone mehr oder minder Zoom. Warum sollte jemand mit so einem „altmodischen“ Fotoapparat Bilder machen wollen? Ich erkläre ihm, das es sich bei meinem Objektiv um eine sogenannte Festbrennweite von 50 Millimetern handelt und das ein Objektiv ohne Zoom durchaus seine Vorteile haben kann, wenn man sie zu nutzen weiß.
Als Erstes sind Festbrennweiten (= Objektive mit nur einer Brennweite) durch ihre kompakte Bauform meistens kleiner und leichter als ihre Zoomkollegen. Zweitens kommt durch die Anordnung der Linsen mehr Licht in die Kamera und man kann im dunkeln leichter Bilder machen und drittens kann man besser bestimmte Bereiche scharf und andere stark unscharf abbilden. Den kleinen „Makel“ mit dem Zoom gleicht man ganz leicht mit den eigenen Füßen aus.
UND es zwingt zur Bildkomposition und fördert das Fotografische sehen ungemein. Auf Linien achten, die Drittelregel, das Hervorheben eines Motivs und vieles mehr ist mit so einem Objektiv leichter, da man auch weniger Möglichkeiten des Einstellens hat.
Der erste Sonntag im Mai bot sich aufgrund seines wunderbaren warmen Wetters einfach dazu an,
das Auge schweifen zu lassen, und ein paar Fotos auf den Chip der Kamera zu bannen. Die hochstehende Sonne und die daraus resultierenden Schatten ließen schnell die Entscheidung fallen, die Bilder in schwarzweiss zu machen.
Die Klosteranlage besteht heutzutage bis auf die Marienkapelle aus gesicherten Ruinen und wird
vom Land Baden-Württemberg betreut und im Sommer findet jeweils das Kloster-Sommer-Open Air- Festival statt.
Weitere Themen und Links:
– Trabucchetto – Eine Reise in die Renaissance
– Hochzeit in Chemnitz – Carmen+Martin
– Alex vor der Kamera – Ein wundervoller Tag im Oktober
– Im Eisenbahnmuseum – Übungen für das fotografische Auge
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