mein erster Schwarzweißfilm nach über 15 Jahren…
Nun ist es soweit! Ich bin wieder analog ausgestattet, aber der Reihe nach. Bei dem ganzem Hype um immer neuere Spiegelreflex- und Spiegellose Kameras,
die kleiner, leichter, leiser, schneller und auch immer kostenintensiver sind, gibt es zum Glück auch einen Gegentrend. Die analoge Filmfotografie erfreut sich
Zunehmens wieder größerer Beliebtheit.
Meistens fängt es ja damit an, dass man an seine aktuelle digitale Kamera, alte Objektive adaptiert, soweit sie nicht so schon dran passen. Denn zum einen ist man auf
der Suche nach dem Gefühl des analog Fotografierens und der Wertigkeit des Selben, und zum anderen möchte man einen bestimmten, ich nenne es mal „Bildstil“,
erzeugen. Und je nach Objektiv kann dieser „Bildstil“ sehr unterschiedlich aussehen. Und auch ich habe seit einiger Zeit an meine Nikon-Kamera, Pentacon-Objektive
adaptiert. Das kann man hier sehen.
Analog fotografieren ist trotzdem etwas anderes…
(Blick nach Oben – Neckarbrücke Hassmersheim)
Nachdem ich vor ungefähr 15 Jahren mit dem analog fotografieren aufgehört habe und meine damalige Kamera veräußert hatte, wäre das Thema eigentlich zu Ende
gewesen. Aber Nein! Mit dem Umstieg auf die Nikon-Kamera vor einiger Zeit und der Auswahl bestimmter Objektive (AFS-Reihe mit Blendenring) bot und bietet sich
die Möglichkeit, digital und analog zu Fotografieren. Man braucht dann nur die passenden Kameragehäuse (Bodys). Welch ein Glück!
Als nun vor ein paar Wochen eine freundliche Dame ihre gepflegte, aber lange nicht benutzte Kamera, Modell „Nikon FE 2“ aus ihrer Studienzeit Mitte der 80iger
veräußerte, konnte ich nach kurzer Recherche nicht widerstehen. Alle Objektive, die ich besitze passen an dieses Modell – Volltreffer! Zwar sind Nikon-Objektive
älterer Generationen preiswert und in ausreichender Menge zu bekommen, aber wenn man nicht zum Sammler werden möchte, ist es so perfekt. Und irgendwie will man
ja auch nicht immer soviel Equipment mit sich herumtragen.
Allerdings hat das lange nicht benutzen einer analogen Kamera meist zur Folge, das sie nicht mehr, oder nur schlecht funktioniert, da zum Beispiel Öle sich in
Harz verwandeln und Dichtungen porös werden, bzw. sich auflösen. An diesen Stellen kommt dann meistens Licht in den Body, was definitiv nicht gewünscht ist und
den Film auch unbrauchbar machen kann. Deshalb habe ich das gute Stück zum Service gebracht und nach 4 Wochen ist sie nun voll funktionsfähig.
Und wo gibt’s denn noch Filme?
Die 36iger Kleinbildfilme gibt es entweder in großen deutschen Drogerieketten, im Fotofachhandel oder im Internet (fotoimpex.de,
analoge-fotografie.de, foto-goerner.de, etc) . Und die Auswahl an Filmen ist auch nicht so klein wie man zunächst erwarten würde, abgesehen von den Drogerieketten,
dort ist die Auswahl eher klein.
Und obwohl zur Kamera noch 2 überlagerte Ilford Pan F 50 dabei waren, habe ich mir zuerst einen Agfa APX 100 Schwarzweißfilm gekauft. Um ihn und
die FE2 zu testen, habe ich dann an einem sonnigen Samstag Nachmittag einen Ausflug an den Neckar gemacht. Die Ergebnisse folgen hier, auf Entwicklung und
Digitalisierung gehe ich später ein, da ich diesbezüglich erst am Anfang stehe und mehrere Optionen testen möchte.
(Blick in die Schleuse Gundelsheim/Neckar)
(Zur Wartung entleerte Schleusenkammer)
(Durchgeschaut – ein NATÜR-licher Rahmen auf die Mühle Gundelsheim)
(Schloss Horneck)
(Wintervorrat)
(Idyllische Industrie – Kieswerk Hassmersheim)
(Burg Hornberg)
(Wege übers Wasser -Neckarbrücke Hassmersheim)
(Zum Vergleich: Die Brücke von unten, aber digital abgelichtet)
Bis auf das letzte Bild wurden alle Bilder im bekannten Fotostudio 13 in Leinefelden-Echterdingen entwickelt und gescannt. Allerdings habe ich bei der Beauftragung
zum Scannen nicht daran gedacht nach dem digitalen Bildformat zu fragen. So habe ich die Bilder in JPG bekommen, wo mir persönlich die Auflösung zu gering ist.
Ich werde aber einzelne Negative zum Test in der nächsten Zeit einmal mit einem Plustek OpticFilm Scanner digitalisieren bzw. mal ein Reprostativ mit Kamera
bestücken und abfotografieren. Mal sehn wie dort die Ergebnisse werden.
Trotzdem bin ich alles in Allem recht zufrieden mit den Bildern. Und man glaubt gar nicht was das für ein schönes Gefühl ist, wieder mit einer analogen Kamera zu
fotografieren. Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr…
Weitere Themen und Links:
– Canadian Brass auf Deuschlandtour 2018 – Konzert im Kelterhof Niedernhall
– Rundumblicke in eine andere Welt – Die Werkschau von Yadegar Asisi
– Fotoblogbuehne 2017
– Schwäbische Schmalspuridylle
– Pfingstsonntag bei der Stumpfwaldbahn
– Im Eisenbahnmuseum – Übungen für das fotografische Auge
2 Comments
Lieber Joachim,
wunderschöne Bilder die zum träumen einladen. Und das Thema ” analoge Fotografie ” mit ein paar Worten in eine Richtung gelenkt, die entschleunigt.
Vielen Dank dafür.
Grüße David
Hallo David,
es freut mich sehr, wenn ich Dich mit meinen Bildern inspiriere.
Ich finde Bilder auf die analoge Art zu machen, wie unsere Eltern das schon taten, ist eine tolle Erfahrung, ein unheimlicher Schatz an Wissen und ein kreativer Prozess der es lohnt umgesetzt zu werden.
Probier es einfach mal aus!
Herzliche Grüße Joachim