Über Yadegar Asisi und seine 360° Panoramen – ein Bildband nicht nur für Fotografen und Fotografiebegisterte
Inspiriert von zwei sehr sympathischen Herren, die sich podcastenderweise als “Die Photologen” bezeichnen und rund um die Fotografie auch Bücher und Bildbände besprechen, möchte ich hier den Bildband: Yadegar Asisi “Werkschau – Panoramen 2003-2015” vorstellen.
Panometer Dresden: “Dresden 1750 – Blick zur Frauenkirche”
Wer ist Yadegar Asisi*?
Künstler | Architekt | Visionär. Yadegar Asisi, der auch gern als “Architekt der Illusionen” bezeichnet wird, wurde 1955 als Sohn persischer Eltern in Wien geboren. Er wuchs aber in der DDR in Halle, Leipzig und Dresden auf. Ab 1973 studierte Asisi Architektur an der Technischen Universität Dresden bis 1978. Nach einem kurzen Intermezzo im Iran kehrte Asisi 1979 in die BRD zurück und begann ein Studium der Malerei. 1984 wurde er Mitbegründer eines Architektenbüros in dem er als einer der ersten das Zeichnen in die Architekturpräsentation bringt. Ab 1991 war Asisi Gastprofessor im Fachbereich Architektur an der Hochschule der Künste in Berlin. Und von 1996 bis 2008 war er Professor für Freie Darstellung an der technischen Fachhochschule in Berlin. Die ersten vier Panoramen entstanden 1995 …
Panometer Dresden: “Dresden 1750 – Anlieferung der sixtinischen Madonna”
Was ist das besondere an Yadegar Asisis Panoramen?
1. Heutzutage die eigene Kamera auf ein Stativ zu stellen, Bilder in einer bestimmten Reihenfolge, einem bestimmten Winkel zu machen und sie hinterher mit dem Computer zusammenrechnen zu lassen ist relativ einfach geworden. Dann hat man ein Panorama aus Fotografien, was man sich auf dem Monitor, Tablett oder Fernseher etc. anschauen kann. Ausdrucken wird man so etwas in den wenigsten Fällen, da man dafür sehr viel Platz braucht. Ein wichtiger Punkt am Comeback der Panoramen, die es bereits schon ab Ende des 18. Jahrhunderst gibt, ist die Faszination der Größe. Hingegen zu früher sind diese Rundbilder mit einer Höhe von 27 Metern und einem Durchmesser von 105 Metern natürlich deutlich größer. Mit der Umnutzung von alten Gasspeichern bieten sich nun die Räumlichkeiten dafür und auch hier ist Asisi einer der ersten Nutzer mit diesem Konzept.
2. Asisi erschafft mit Hilfe von Malerei, Archtitektur, Fotografien und dem Computer realistische Welten aus verschiedenen zeitlichen Epochen, die dem Betrachter ein “eintauchen” in diese Welten ermöglichen. “Zeitreisen” in das Dresden von 1750, oder das Rom 312 nach Christus, oder das Pergamon der Antike, welche nur so in seinem Kopf existieren und trotzdem den Bezug zur Realität nicht verlieren, lassen für den Besucher einen Blick in eine für uns ferne Welt zu. Durch eine sehr hohe Detailgenauigkeit und die Verbindung mit passendem Klang im Raum, wird die erzeugte Illusionen perfekt.
Nun zum Buch – Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis (nicht vollständig)
[row cols_nr=”2″][col size=”4″]
Einleitung
_____________________________________________
Realisierte Projekte (als Bild abgedruckt, ausklappbar)
- Everest
- Rom 312
- Dresden im Barock
- Amazonien
- Pergamon
- Die Mauer
- Leipzig 1813
- Dresden 1945
- Great Barrier Reef
[/col][col size=”6″]
Projekte in Arbeit (bis 2015) (als Skizze gezeichnet)
- Titanic
- New York 9/11
- Rouen 1431
_____________________________________________
Yadegar Asisi
- Biografisches
_____________________________________________
Standorte
[/col][col size=”2″][/col][/row]
Panometer Pforzheim: “Rom 312 – Tempel”
Einband, Format & Seiten
Der Bildband im Format 30cm x 30cm, mit schwarzem stabilen Hardcovereinband und mit 170 Seiten, enthät zu jedem der darin enthaltenen Projekte noch einen kurzen Informationstext. Dort wird ein wenig auf die Beweggründe und die künstlerischen Hintergründe des Schaffungsprozesses eingegangen. Ausserdem sind noch Biografische Daten zum Künstler, Standorte von Panoramen und Information zur Gesellschaft Assis Panorama International enthalten. Wen das weniger interessiert, der oder die kann sich einfach über die tollen Panoramenabbildungen freuen und träumen. Einziger kleiner Wehrmutstropfen ist, das diese wundervollen Kunstwerke in der Originalgröße natürlich noch viel imposanter sind und man teilweise ganz schön weit Reisen muss, um alle mal zu sehen. Trotzdem kann ich diesen Überblick, über die schon bestehenden Panoramen guten Gewissens empfehlen. Denn man findet aus fotografischer Sicht einige interessante Ansätze, die einem das Thema Panoramen noch näher bringt.
Die hier verwendeten Bilder sind aus Urheberrechtsgründen nicht dem Buch entnommen, sondern selbst fotografiert.
*= Biografische Daten stammen aus folgenden Quellen:
– Webpräsenz von Yadegar Asisi – www.asisi.de
– Die Mauer – Yadegar Asisi, Staatsbürgerkunde-Podcast, Folge 32.
– Die freie Enzyklopädie Wikipedia.org
Weitere Themen und Links:
– Canadian Brass auf Deutschlandtour 2018 – Konzert im Kelterhof Niedernhall
– Fotoblogbuehne 2017
– Schwäbische Schmalspuridylle
– Pfingstsonntag bei der Stumpfwaldbahn
– Im Eisenbahnmuseum – Übungen für das fotografische Auge
3 Comments
Ich habe beide Panometer besucht und muss sagen, dass mich besonders das Panometer in Dresden unglaublich mit seinen vielen Details und dem richtigen Größenverhältnis beeindruckt hat. Das Größenverhältnis in Pforzheim passt nicht ganz, ist aber auch sehenswert.
Habe damals das Pergamon Panorama im Pergamonmuseum besucht, da gab es wohl dieses Buch noch nicht. Wenn alle Bilder so wie Pergamon sind, muss ich mir das mal ansehen. War damals tief beeindruckt. Toller Beitrag!
Hallo Markus!
Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich hoffe Du konntest inzwischen auch mal in die Werkschau hineinschauen …